Sadismus, oder warum ich scheiße zu euch bin

Ich bin Sadist.
Nicht auf sexueller Ebene.
Auch nicht wirklich auf physischer.
Mein Sadismus spielt sich allein im Kopf ab. Die Vorstellung jemandem Schmerz zuzufügen finde ich gut. Noch besser finde ich die Vorstellung jemanden zu töten. 
Ich stelle mir die Macht vor, die ich haben würde. Ein Leben ausradieren, einfach so.
Das mag vielleicht schlimm klingen, aber man söllte mich nicht als potenziellen Mörder oder ähnliches sehen. Denn all das sind nur Gedanken die ich nun mal habe. 
Vor Jahren, damals war ich am Heimweg von der Schule, wurde ein Freund vor meinen Augen von einem Lastwagen überfahren. Damals war das eine schreckliche Situation. Sein Körper lag auf dem Rücken, die Hände eng an die Seite gelegt. Friedlich sah er aus. Mit dem Tod vergehen alle Sorgen. Man sah nicht viel. Wenig Blut. So als hätte er sich mitten auf den warmen Asphalt gelegt, um nachzudenken oder zu schlafen.
Heute hab ich andere Eindrücke davon. Ich habe gesehen, wie jemand stirbt. Ein Erlebnis. Ein skurriler Moment. Alles stoppt, die Aufmerksamkeit aller wendet sich auf dieses eine Geschehnis. Nichts bewegt sich und es wird ruhig, obwohl doch der Lärm der Stadt im Hintergrund nicht aufgehört hat ein Lärm zu sein, wie ein Fluss, der unaufhörlich fließt. Der Verstand versucht die Bilder einzuorde, welche das Auge stetig an das Gehirn sendet. Mit dem Realisieren kommt bewegung in die Situation.  Ein Krankenwagen wird gerufen, jemand läuft zum friedlich da liegenden Körper, der jedoch schon seit geraumer Zeit kein Leben mehr in sich trägt.
Doch all das ist nicht der Sadismus den ich meine zu haben.
Ich erfreue mich am emotionalen Leid anderer. Besonders, wenn das Leid durch mich hervorgerufen wurde. Denn dann weiß ich, dass ich oft in den Gedanken der betroffenen Person vorkomme. Dass ich sie beschäftige. 
Ich bin nicht sicher warum das so ist, aber ich denke, es liegt daran dass ich mich oft alleine fühle. 
Es ist leichter auf negative Art in jemandes Gedanken präsent zu sein, als auf positiver Art, die zwar beide Beteiligten wesentlich glücklicher macht,  aber Zeitaufwendiger ist.
Es kann aber auch daran liegen, dass ich oft verletzt werde.
Umso näher mir eine Person steht, umso besser fühlt sich dieses Leid der Person an. Und das ist nicht gut.
Ich bin ziemlich ekelhaft zu Personen die mich nicht interessieren. Nicht direkt zu ihnen. Aber ich bin wohl ziemlich ignorant und egoistisch, da ich mich selbst all denen überlegen fühle. 
Ich tue das, weil ich mir denke, umso weniger Leute sich um mich kümmern, umso weniger Leute erwarten von mir dass ich mich um sie kümmere.
Das ist genau das Gegenteil von meinen Wünschen und Hoffnungen, aber der Grund dafür ist, dass ich will dass sich die richtigen Leute um mich kümmern können und ich mich um sie kümmern kann.
Und die richtigen Leute sind nun mal nicht diese stupiden Gestalten die heutzutage so rumlaufen. Ich sage nicht dass alle Leute so sind aber die meisten.
Die richtigen Menschen sind die, mich verstehen. Die, die verstehen warum ich zu den meisten Leuten schlecht bin. Die intelligent sind, eine eigene Meinung haben und gute Musik hören. Wie oberflächlich.
Man mag dagegen etwas einzuwenden haben und etwas von Charakter und „inneren Werten“ sagen, aber die interessieren mich nicht. Damit komm ich gut klar, aber wenn jemand keinen Funken Intelligenz in sich trägt, damit komme ich nicht klar.
Die Hoffnung, dass ich so auf diese richtigen Menschen stoße mag naiv sein, aber sie hat sich nun mal in meinem Kopf festgefahren.

1 Kommentar :

The Girl hat gesagt…

Ich mag deine Art zu schreiben sehr gerne ... Und ich verstehe dich sogar, irgendwie.
Nicht, weil es mir genauso geht; ich für meinen Teil fühle mich richtig dreckig, wenn es jemand anderem wegen mir schlecht geht. Aber ich kann dich nachvollziehen, sehr.

Eigentlich würde ich dir gerne einen sinnvollen Ratschlag hierlassen, aber wir wissen Beide, dass es hierfür keinen klugen Spruch gibt, der dir helfen kann.

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