Die Welt, erschaffen von einem Wesen, dessen Welt von einem anderen Wesen erschaffen wurde usw.

Es gibt keine Perfektion.
Und doch ist alles perfekt. 
Denn Perfektion ist nur das Ergebnis aller subjektiv wahrgenommenen Eindrücke eines Objekts, eines Ortes, eines Moments einer Person. Oder die Eigenschaft einer Eigenschaft, wenn man es so will.
Jedes Lebewesen das Dinge bewusst oder unbewusst wahrnimmt lebt in seiner eigenen Welt, bestehend aus diesen subjektiven Eindrücken. Und in dieser Welt ist einiges „perfekt“ und einiges nicht. In einer anderen Welt wiederrum ist der für mich so perfekt schmeckende Fencheltee ein ekelhaftes Gebräu.
Solange man sich so wenig negativ von außen beeinflussen lässt, wie es nur möglich ist, lebt man in einer für sich doch guten Welt. Alles was einem Gefällt ist gut für einen selbst.
Diese eigene Welt steht unter dauerhaftem Wechsel. Einflüsse verändern sie.
Gefühle, Erkenntnisse und das Reifen unseres Charakters, das Altern, tragen diese Welt, reißen sie nieder, bauen sie neu auf, lassen sie überdenken und sich immer wieder neu erfinden.
Reisen, Fotos, Geschichten und der Kontakt zum Leben anderer Menschen und somit zu ihren Welten lässt die eigene Welt immer weiter expandieren.
Die eigene Fantasie lässt uns andere Parallelwelten aufbauen. Unerreichbare. Nie näher als wir uns selbst sind, und doch ein idealer Zufluchtsort. Sie entstehen da wo man sie braucht, und jedes Detail existiert, solange man ihm Aufmerksamkeit schenkt. Sonst hängt ein verschwommener Schleier davor, der nur schemenhaft erkennen lässt was er verbirgt.
In diesen Parallelwelten sind wir die Erschaffer, alles ist perfekt, weil es nichts gibt das nicht von uns erschaffen wurde. Das wäre meiner Meinung nach die einzige plausible Erklärung für die Existenz eines „Gottes“.
Wir und unsere Erde existieren nicht. Sind nur der Zufluchtsort eines Wesens. Fantasie.
Ich glaube nicht an Gott.
Eine Welt in der alles Perfekt ist darf es nicht geben. Denn dann hätten alle nur diese eine Wahrnehmung. Wenn alles und jeder das gleiche subjektiv wahrnimmt, ist das dann objektive Wahrnehmung?
Eine perfekte Welt gibt es nicht. Eine perfekte Welt, in der alles perfekt ist, ist so erreichbar wie unsere Fantasiewelt.
In meiner Fantasiewelt ist alles perfekt. Auch wenn es nicht so scheint. Oft stelle ich mir schlechte Dinge vor, und doch sind sie perfekt. Für mich.
Am Ende enden sie immer gut oder es sind verwerfliche Dinge. Verwerflich für eine andere Person natürlich. Ich denke nicht dass ich meine eigenen Taten irgendwie verwerflich finden kann, denn sonst würde ich sie nicht tun. Im Nachhinein kann mir etwas schlecht erscheinen aber im jeweiligen Moment nicht.
Bedeutet das, wenn die Fantasiewelt für den Erschaffer dieser Welt immer perfekt ist, und angenommen unsere Welt ist auch nur eine dieser Fantasiewelten, erschaffen von irgendeinem Geschöpf, erschaffen von einem anderen Geschöpf, dass unsere Welt gänzlich irgendwie perfekt ist? Wenn nicht für uns dann für unseren „Schöpfer“?
Ja. Damit kann ich leben. Ich hatte diesen Gedanken bis jetzt noch nicht, aber damit gebe ich mich zufrieden.
Und warum das Perfekte wollen, wenn das Unperfekte doch viel interessanter ist?
Durch diese Unperfektheit steigt die Vielfalt alles Existenten doch vielfach.

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