Ist es Optimismus, Pessimismus als Realismus zu sehen?

Oder wie jetzt?
Man sagt, ich sei Pessimist. Ich sage ich bin Realist.
Ist es Pessimismus, alle Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind? Nein, ich denke nicht.
Aber ist es Pessimismus, wenn man nur noch schlechte Dinge sieht? 
Oder ist heutzutage alles schon so verkommen?
Ich wäre gerne Optimist. Wenn man sich mit so einer Person unterhält färbt das gerne ab. Diese Person scheint immer gut gelaunt, ist zufrieden. Sie lächelt ohne zu lächeln. Das ist schön.
Aber auch pessimistische Menschen haben ihre Reize. Ich würde sagen sie haben eine klarere Sicht auf die Welt und die Dinge die tagtäglich passieren.
Ein Pessimist ist oft kritisch. Er vertraut auf nichts. Vielleicht weil sein Vertrauen missbraucht wurde?
Ein Pessimist ist nicht grundlos Pessimist. Ein Erlebnis, eine Erfahrung hat ihn misstrauisch gemacht, ihn geprägt.
Ich habe mich mit traurigen Dingen abgefunden und mit so manchen habe ich mich angefreundet.
Mein bester Freund in diesem Sinne ist die Einsamkeit, und zugleich auch mein größter Feind in diesem Sinne.
Ich mache mir selbst etwas vor. Ich sage, ich mag die Einsamkeit. Klar, ich finde sie wunderschön ruhig. Manchmal braucht man sie.
Aber ich mag sie nicht. Ich habe mich nur damit abgefunden.
Müsste ich wählen, zwischen Einsamkeit und Zweisamkeit würde ich nicht die Einsamkeit wählen.
Einsamkeit, und all die schlechten Dinge, mit denen ich mich abgefunden habe, zerstören mich.
Zum Beispiel an meinem Geburtstag.
Ich war an den Tagen davor auf einem Festival und mein Geburtstag war der Abreisetag. Und wir feierten bis spät in die Nacht hinein und alles war super und hat mich glücklich gemacht. Aber der restliche Tag war schlimm.
Ich habe nicht viele Glückwünsche von Leuten bekommen, die sich nicht Papa, Mama, Bruder oder Tante nennen dürfen. Und gegen Mitternacht wurde ich immer trauriger und hab die ein oder andere heiße Träne über mein Gesicht fließen gespürt.
Ich hätte gerne mehr Freunde aber ich weiß nicht worans liegt. Wahrscheinlich auch daran dass ich die meisten Leute in meinem Alter nicht mag.
Ich denke das ist der Unterschied zwischen Realist und Pessimist.
Der Realist findet sich mit den guten Dingen ab und tut etwas gegen die Schlechten.
Der Pessimist nimmt die schlechten Dinge hin und versucht nicht die guten zu erreichen. Er will immer mehr, auch wenn er mit dem was er hat zufrieden sein könnte.

3 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Einfach nur zur Überschrift, ohne mich auf den Text zu beziehen: Nein, ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Wer den Pessimismus, als das Denken, das den Fokus auf die negativen Dinge richtet, als realistisch ansieht, der denkt, diese Ansicht sei die Wahre und denkt somit pessimistisch.

menschensindniveaulos hat gesagt…

+Anonym
Ja da ist was dran, aber ich meinte damit einfach dass man versucht im Pessimismus was besseres zu sehn und das ist wohl der Realismus und das ist dann vielleicht sowas wie Optimismus.

Anonym hat gesagt…

Ja, verstehe den Gedankengang. Bin selbst Pessimist, also bin ich mal ganz leise.

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