Ein leerer Raum und die Frage nach dem wahren Ich

Sei du selbst.
Wie?
Wann ist man man selbst?
Wenn man sich sicher fühlt? Wohl? Geborgen?
Wenn man unter Druck steht? Wenn automatisierte Vorgänge die Führung übernehmen? Zeigen reflexartige Taten unser innerstes, unser wahres Ich?

Ich denke es ist schlichtweg nicht möglich, die Person zu sein die man ist.

Man ist von Anfang an Eindrücken ausgesetzt, die stetig den Charakter ändern und den Menschen aus uns machen, der wir heute sind.
Wir sind das Ergebnis aus Einflüssen.
Diese Phase die uns prägt, das ist das Leben, und diese Phase endet erst wenn wir jegliche Fähigkeit etwas wahrzunehmen verlieren. Wenn wir sterben.
Es ist nie möglich wir selbst zu sein, da wir uns in jedem Moment unseres Lebens verändern.

Aber was wenn wir in ein Nichts geboren werden?

In einen leeren Raum.
In ein Leben ohne wahrnehmbare Einflüsse.
Ist das dann unser wahres Ich?
Nein. Wir würden anfangen nachzudenken und irgendwann auf das große "Warum?" stoßen.
Und diese Suche nach dem Grund und dem Sinn des Lebens in diesem leeren Raum würde uns zerfressen, da das Leben dort so offensichtlich sinnlos ist.

Unser "wahres Ich" ist vergraben unter all den Einflüssen und nicht freizulegen, solange es einen explorierenden, sich mit sich selbst befassenden Geist gibt, der nicht ruhen wird, ehe er alles weiß.


7 Kommentare :

Heloise Roubaud hat gesagt…

Das ist ja mal eine sehr reduktionistische Sicht aufs personale Ich... Du bist da zwar in guter Gesellschaft, wenn man mal an Daniel Dennett denkt oder so, aber ich persönlich bin da etwas weniger radikal =)

menschensindniveaulos hat gesagt…

Ich fühle mich geschmeichelt. Du stellst mich neben einen führenden Philosophen das find ich nett. Danke :)

Tiger Eyz hat gesagt…

Interessante Sichtweise, wenn auch nicht meine. Selbst wenn wir uns jeden Moment verändern, was ich nicht anzweifel, ist es dann nicht möglich zumindest in dem Moment man selbst zu sein?

menschensindniveaulos hat gesagt…

Ich seh das so dass wir nur ganz am Anfang wir selbst sind.
Im Moment sind wir dann immer nur eine andere Form davon. Außerdem könnte man den Moment in immer kürzere Momente aufteilen aber da ist dann halt fraglich wie lange das Sinn macht.

Tiger Eyz hat gesagt…

Aber das würde ja bedeuten, dass unser Ich starr und unveränderlich ist, oder nicht?

menschensindniveaulos hat gesagt…

Wieso das?
Es verändert sich doch stetig.

Tiger Eyz hat gesagt…

Aber wenn du sagst, wir sind nur ganz am Anfang wir selbst und danach nicht mehr, würde das ja bedeuten, dass das, was wir "Unser selbst" nennen, nicht veränderbar ist. Ich finde die Überlegung sehr schwierig...

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